Takeshi Kitanos Filme |
|
Asao (Minoru Iizuka) und Frauen passen einfach nicht zusammen. Den ganzen Tag über zerbricht sich Asao den Kopf, wie er eine ins Bett kriegen kann. Eines Morgens wacht er mit einer Vision eines Mannes auf, der es mit einer fantastischen Frau in seinem superschicken Auto treibt. Asao ist fest davon überzeugt, dass schöne Frauen Männer mit Autos attraktiv finden. Er geht schnurstracks zum nächsten Händler für Luxusautos und fragt den Händler: "Do you have a car I can have sex in?" Er setzt sich in das Auto und macht auch gleich einen "Komfort-Test", aber sein größtes Problem ist sein spärliches Budget. Also bleibt ihm nur übrig, ein winziges, schrottiges Auto mitzunehmen. Dennoch ist Asao zuversichtlich, dass er die Mädels mit seinem neuen "Schlitten" aufreißen kann. Er macht sich gleich auf die Suche und kurvt durch die Stadt. Entgegen seinen Erwartungen lassen ihn alle weiblichen Wesen abblitzen. Zu allem Überfluß wird sein Wagen auch noch von einem Müllwagen geplättet. Auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, schaut Asao in den Himmel und sieht einen Jumbo Jet vorbeifliegen. Seine Vorstellungskraft gewinnt neue Flügel, als er sich vorstellt, wie die Passagiere der 1. Klasse in den Genuß eines ganz bessonderen Service der weiblichen Flugbegleiterinnen gelangen. Die logische Schlußfolgerung für Asao: Um an Frauen ranzukommen, muß man 1. Klasse fliegen und dafür braucht man einiges an Geld. Das einfachste erscheint ihm, eine Bank auszurauben. Nachdem dies einige Male fehlschlägt, fliegt er einfach mit einer Cessna mit und wird daraufhin mit einem Profikiller verwechselt, dessen Rolle er mehr schlecht als recht ausfüllt. Asao kommt nun auf den Gedanken, dass er ein bekannter Schauspieler werden muß, damit die Frauen ihn anbetteln, mit ihnen ins Bett zu steigen. Nach einer bestandenen Sprechprobe bekommt er tatsächlich eine unwichtige Rolle in einem Film. Unglücklich mit seinem Status, versucht sich Asao durch auffälliges Posen in den Vordergrund zu spielen, was den Regisseur nicht gerade anspricht. Nachdem der Hauptdarsteller durch einen Unfall (an dem Asao beteiligt ist) ausfällt, bekommt Asao dessen Rolle. Dennoch schafft er es auch diesmal zu versagen. Zu guter Letzt trifft Asao auf einen verrückten Wissenschaftler (Beat Takeshi), der ihn einlädt bei einem Unsichtbarkeits-Experiment als Testperson herzuhalten. Und was dann folgt, sprengt den Absurditätsrahmen komplett ...
Nach Sonatine drehte Kitano mit "Getting Any?" seine erste Komödie. Dieser Film ist wirklich ein Slapstick-Inferno, was nicht so leicht verdaulich ist, wie man vielleicht meinen mag. Die Witze sind teilweise ziemlich platt - in seltenen Fällen aber auch genial. Was diesen Film so unglaublich macht, ist die Menge an Filmen und Filmgenres, die Kitano hier aufs Korn nimmt. Neben den Monster-Movies der TOHO-Studios findet man auch Referenzen an "Ghostbusters", "Der Unsichtbare" oder das "Billy Jean"-Musikvideo von Michael Jackson. Auch die Yakuza-Gangsterfilme und die klassischen Martial-Arts-Streifen bekommen ihr Fett ab. Kitano nimmt sich und seine Rolle ebenso wenig ernst, wie alle anderen Rollen in diesem Film. Fazit: Man sitzt im Grunde völlig fassungslos vor diesem Film und fragt sich, was in dem Kopf eines Menschen vorgeht, der solch ein abgefahrenes und absurdes Drehbuch schreibt. Alles ist dreifach überdreht. Mit ein paar Bierchen kann man sich den Film bedenkenlos anschauen, aber nüchtern erfordert es schon einiges an Selbstbeherrschung.
Bei den meisten Filmen von Takeshi Kitano empfehle ich eine Version mit dem originalen japanischen Ton und entsprechenden Untertiteln. Das bringt meiner Meinung nach die Stimmung der Filme am besten rüber. DVD:
Verleih: |
|
||||||||||||||||
zuletzt
geändert:
08.10.2006 |